Staatssekretärin Silvia Bender aus dem deutschen Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hob in ihrem Grußwort die Bedeutung von Wahlfreiheit und Transparenz hervor, die durch Siegel wie „Ohne Gentechnik hergestellt“ erst ermöglicht werde. Sie zeigte sich beeindruckt von der internationalen Zusammenkunft von Expert:innen der gesamten Wertschöpfungskette, aus Europa inklusive der Ukraine, aus Brasilien, sowie aus Afrika und den USA.
Taras Vysotskyy, der erste stellvertretende Minister für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine, erklärte, dass sein Land trotz des Krieges auch weiterhin ein verlässlicher Produzent und Lieferant Gentechnik-freien Sojas sei. Im Rahmen der Donau-Soja-Partnerschaftsprogramme würden bereits heute alle EU-Regeln eingehalten sowie Entwaldungsfreiheit garantiert.
Eduardo Sampaio Marques, Agrarattaché der brasilianischen Botschaft in Berlin, erläuterte die Bedeutung Brasiliens in den globalen Lieferketten. Durch eine effiziente Landwirtschaft trage es erheblich zur langfristigen Ernährungssicherheit bei.
Sowohl Vysotskyy als auch Marques bekräftigten, dass Gentechnik- und entwaldungsfreie Soja aus ihren Ländern auch langfristig ausreichend verfügbar sei.
Fruchtbarer Dialog ohne Gentechnik
Die Konferenz hat einen fruchtbaren Dialog von Akteuren aus allen Bereichen und Stufen von der Saatgutproduktion bis zum Lebensmitteleinzelhandel in Gang gebracht. Durch einen solchen vertrauensvollen Austausch und gute Zusammenarbeit könne man auch gemeinsam unzutreffende Behauptungen etwa über angeblich fehlende Verfügbarkeit von gentechnikfreien Futterermitteln entkräften, die im vergangenen Jahr 2022 nach Beginn des Ukrainekrieges immer wieder auftauchten.
Die Landwirte dürften dabei nicht allein für die Nachhaltigkeit bezahlen, so der Tenor. Vielmehr müssten Kosten und Wertschöpfung fair über die gesamte Kette verteilt werden. Planungssicherheit sei wichtig für den Gentechnik-freien Anbau. Die kontinuierliche Weiterentwicklung des „Ohne Gentechnik“-Marktes etwa im Bereich Schweinefleisch ist ein weiteres zentrales gemeinsames Anliegen.
Auch die ab 2025 geltende EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten war ein Kernthema der Konferenz. Wegen des vergleichbaren Aufwandes sei eine gemeinsame Zertifizierung von Gentechnik-freier und entwaldungsfreier Soja die praktikabelste Vorgehensweise. Die nach den Standards der Mitveranstalter Donau Soja und ProTerra Foundation zertifizierte Soja entspricht schon jetzt diesen Anforderungen.
Non-GMO Summit 2024
Aufgrund des positiven Feedbacks der Beteiligten erwägen die Veranstalter schon jetzt eine Wiederholung des International Non-GMO Summit im nächsten Jahr. Die Konferenz wurde von den wichtigsten Wirtschaftsverbänden des „Ohne Gentechnik“-Marktes veranstaltet und koordiniert: Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG), ARGE Gentechnik-frei, Donau Soja, European Non-GMO Industry Association (ENGA) und ProTerra Foundation. Sie fand am 9. und 10. Mai 2023 im Hilton Frankfurt Airport, Deutschland, statt und wurde von Instituto Soja Livre, Caramuru, ADM, Foodchain ID und weiteren Sponsoren unterstützt.
Das Programm und weitere Informationen zum International Non-GMO Summit 2023 finden Sie auf der Konferenz-Webseite https://www.nongmosummit.com.